Jahrestagung 2023

 

Zukunft der Gemeindepsychologie!

 

Weiterdenken – Weiterhandeln

 

Jahrestagung der GGFP am 30.06./01.07. in München

 

Veranstaltungsort:

Katholische Stiftungshochschule Campus München

Preysingstr. 95; 81667 München

Anfahrt mit öffentlichem Nahverkehr: U- und S-Bahn Ostbahnhof

Räume: 13.206 und 13.208 im 2. Stock des Ellen-Ammann-Seminarhauses (Gebäude 13)

 

 

Auf dem Fachtag 2023 werden wir gemeinsam mit ihnen und Euch ausloten, welche Langzeitwirkungen zwei Jahre Social Distancing auf gesellschaftlichen Zusammenhalt, auf Community Building, Resilience und Empowerment hat. Anknüpfend an dem Konzept einer frakturierten Gesellschaft, wie es Mau für die Situation in Ostdeutschland entwickelt hat, wollen wir die Frage diskutieren, welche Rolle gemeindepsychologische Ideen und Konzepte bei der Überwindung dieser Brüche spielen könnten und warum sie es vielleicht bisher nicht in einem ausreichenden Maße tun.

 

Welche Perspektiven eröffnen sich in Hinblick auf eine Stärkung gesellschaftlicher Resilienz durch einen gemeindepsy-chologischen Blick? Können wir Antworten darauf geben, wie es zukünftig besser oder zumindest anders gelingen kann in gesellschaftlichen Krisen Neuausrichtungen zu finden, die den Gemeinsinn stärken und damit kreative Lösungsoptionen ermöglichen? Was braucht es, damit auch in Phasen kollektiver Ängste Lösungen nicht auf dem Rücken der Schwachen gesucht werden?

 

Wir freuen uns auf Mitdenker*innen, Mitstreiter*innen in München!

 

Programm Freitag, 30.06.2023

14:30 Uhr Ankommen mit Kaffee

15:00 Uhr Begrüßung

15:15 Uhr Wolfgang Stark: Community Resilience and Empowerment

16:00 Uhr Offener Austausch – Welche Hinweise auf eine sich entwickelnde Community Resilience begegnen uns? Wo erleben wir Community Empowerment? Austausch in Kleingruppen

16:45 Uhr Pause

17:00 Uhr Gemeindepsychologische Projekte als eine Antwort auf gesellschaftliche Frakturen

Vorstellung von gemeindepsychologischen Projekten

Bianca Dreyer: Innovative Hochschule Hellersdorf – Community Building mit und an Hochschulen

Olaf Neumann: Partizipativer, community-orientierter Katastrophenschutz – geht das?

Christel Achberger: Evaluation des Recovery - Moduls

18:00 Uhr Herausforderungen und Chancen für gemeindepsychologische Projekte

18:45 Uhr Pause

19:00 Uhr Gedenken an Manfred Zaumseil

20:00 Uhr Gemütliches Zusammensein

 

Programm Samstag, 01.07.2023

09:00 Uhr Ankommen mit Kaffee

09:15 Uhr Mitgliederversammlung der GGFP

Neben den üblichen Tagesordnungspunkten wie Tätigkeitsbericht und Entlastung stehen in diesem Jahr zwei weitere wichtige Themen auf der Tagesordnung

 

Neuwahl des Vorstands

 

Neuausrichtung der Vereinsarbeit

Es scheint uns an der Zeit zu sein, sich die-ser Frage mal wieder zuzuwenden und wir laden alle ein, sich daran intensiv zu beteiligen. Strukturierende Frage hierfür sind

 

Wo stehen wir als GGFP?

• Die Gemeindepsychologie klein aber wichtig? Das Handbuch als ein Weg zur mehr Sichtbarkeit

• Impressionen und Einschätzungen aus Sicht der Anwesenden

 

Wie wollen wir auf die bestehenden Herausforderungen reagieren?

• Kooperationspartner suchen und finden

• Regionalgruppen beleben

• Veröffentlichungen und Stellungnahmen

 

12:00 Uhr Verabschiedung und Ende

 

Tagungskosten

35,- Euro

 

Anmeldung

Bitte schicken Sie Ihre Anmeldung mit Angabe Ihres Namens, einer E-Mail-Adresse, ihrer Organisation/Institution bis zum 28.06.2023 per E-Mail an die Geschäftsstelle der GGFP: info@ggfp.de

 

Bitte überweisen Sie die Tagungskosten auf das Konto der GGFP bei der
Bank für Sozialwirtschaft

IBAN: DE55 3702 0500 0008 8857 00

 

Jahrestagung 2023 - Abstract

 

Gemeinschaftliche Resilienz und Empowerment.

 

Die Bedeutung kollektiven impliziten Wissens für die Gemeinschaft in globalen Krisen

 

Wolfgang Stark

 

Zusammenfassung

Nicht nur die globale COVID-19 Pandemie, sondern zahlreiche weitere globale Krisen (Klimawandel, soziale Ungleichheit, Krieg und bewaffnete Konflikte etc.) haben in den letzten Jahren eindrücklich gezeigt, dass Gemeinschaften, Organisationen und soziale Systeme mit zunehmender Komplexität und wachsenden Unsicherheiten und Ambiguitäten umgehen müssen.

Dieser Beitrag geht der Frage nach, auf Basis welcher Elemente gemeinschaftliche Resilienz entsteht und wie der Umgang mit Unsicherheit und Ambiguität positiv für Gemeinschaftsbildung genutzt werden kann. Die Widersprüchlichkeit zwischen dem rationalem Prozessdenken des post-industriellen und digitalen Zeitalters und dem Erfahrungswissen in ‚improvisatorischen Feldern‘ in sozialen Gemeinschaften verdeutlicht die Notwendigkeit des Umdenkens von individuell geplanten zu gemeinschaftlich sich entwickelnden Prozessen. Damit werden Werkzeuge für den Umgang mit Komplexität in Gemeinschaften und sozialen Systemen entdeckt.

Analysiert wird die Bedeutung von ‚community stories‘ als kommunikatives Medium für Gemeinschaftsbildung und gemeinschaftlicher Resilienz. Die den Geschichten innewohnenden Handlungsmuster sind die Bausteine für die Stärke von Gemeinschaften in globalen Krisen. Sie basieren auf Erfahrungswissen und zielen darauf ab, den Menschen die Möglichkeit zu geben, implizites Wissen in sozialen Systemen zu nutzen, um ihre Flexibilität, Kreativität und Leistung in einem Umfeld der Unsicherheit und Mehrdeutigkeit zu steigern. In solchen Umgebungen entsteht eine Kultur, aus der innovative Ansätze hervorgehen.